Auf unserer Fahrt nach Frankfurt, wurden wir ca. 10,- km vor erreichen unseres Ziels von der Polizei verfolgt. Kurz vor Frankfurt hat uns das Fahrzeug überholt und den Busfahrer aufgefordert, ihm zu folgen.
Unser Bus wurde in eine Seitenstraße gelotst. Das Polizeiaufgebot dort war schon beeindruckend und für manche sogar schon erschreckend.
Als unser Busfahrer die Tür öffnete, kam ein Polizeibeamter in den Bus, gleichzeitig auch eine Beamtin, die sofort damit begann Filmaufnahmen zu machen. Vor dem Bus standen etliche Polizisten in voller Montur.
Der verantwortliche Polizist stellte sich vor, er war aus Thüringen. Er forderte uns auf den Bus zu verlassen, nach dem er gefragt hatte ob wir auf die Demo fahren wollen. Sein Ton war unfreundlich, und seine Art fast schon aggressiv.
Es werden nun die Personalien von jedem aufgenommen, der Bus wird durchsucht und eine Leibesvisitation vorgenommen, so der Polizist.
Hauptsächlich ein BR Kollege diskutierte längere Zeit mit dem Verantwortlichen der Polizei über das Grundgesetz (freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit etc.). Kommentar des Polizisten: Nach dem hessischen Gesetz wäre es der Polizei erlaubt diese Kontrollen durchzuführen, es würde unserer eigenen Sicherheit dienen.
Wir haben uns geweigert den Bus zu verlassen, haben der Polizei aber angeboten in den Bus zu kommen, damit sie sich überzeugen kann, das wir in friedlicher Mission unterwegs sind. Die Zusage von uns war, das der Polizei, wenn sie in den Bus kommt, nichts passieren würde. Dieses Angebot wurde von dem Einsatzleiter nicht wahr genommen.
Auf Nachfrage, was nun in diesem Gesetzt geschrieben steht, kam er nach kurzer Zeit mit einem dicken Buch zurück, konnte aber scheinbar die betreffende Stelle nicht finden. Nach der Aussage: „Wir wollen doch hier keine Gewalt anwenden”, trat der gesamte Bus in einen Sitzstreik und forderte die Beamten auf, uns doch hinauszutragen.
Erneut forderte er uns auf den Bus zu verlassen. Wir würden das Grundgesetz falsch verstehen. Sie wären hier um dieses zu schützen und dies diene ja schließlich unserer Sicherheit.
Nach einer kurzen, außerhalb des Busses, geführten Diskussion, betrat der Beamte wieder den Bus, bedankte sich sehr ironisch für unsere Kooperation und gab auf. Wir hatten alle den Eindruck, wie Schwerverbrecher behandelt worden zu sein.
Auf der anderen Straßenseite habe ich beobachtet, wie die Insassen eines anderen Busses, hauptsächlich junge Leute im Teennager-Alter, Leibesvisitationen unterzogen wurden.
So wird nicht einmal auf Flughäfen kontrolliert. Das so etwas in Deutschland möglich ist, hätte selbst ich nicht geglaubt.
Autor der Red. bekannt