Alstom: Betriebsräte wollen Kündigungsverzicht durchsetzen
Forderungen überreicht
Mannheim. Vorschläge für eine Rahmenvereinbarung haben gestern Arbeitnehmervertreter aus verschiedenen europäischen Ländern dem Personalvorstand des Alstom-Konzerns übergeben. Der hatte zuvor die Abbaupläne des Konzerns vorgestellt. 4.000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden, davon knapp 600 in Deutschland mit seinem großen Standort Mannheim. Für Mannheim kursierte zuletzt die Zahl von 474 zu streichenden Stellen.
In der Forderungsliste der Betriebsräte steht an erster Stelle der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Stattdessen wollen sie die Auftragsflaute des Konzerns im Kraftwerksgeschäft mit Arbeitszeitverkürzung, Kurzarbeit, Altersteilzeit, Vorruhestand, Qualifizierung und Versetzungen auffangen. Darüber hinaus soll es einen Ausgleich der Produktionskapazitäten an verschiedenen Alstom-Standorten geben.
Der Personalvorstand hat den Katalog der Arbeitnehmer entgegen genommen und innerhalb „kurzer Zeit” eine Antwort versprochen. Das berichtete Alstom-Betriebsratschef Udo Belz im Gespräch mit dieser Zeitung. Belz rechnet in „kürzester Zeit” mit Verhandlungen über die Rahmenvereinbarung. „Wir wollen keinen Dauerkonflikt, aber wenn er uns aufgezwungen wird, dann werden wir nicht ausweichen.” mir
Mannheimer Morgen, 20. Oktober 2010