Berlin soll Schutzschirm spannen
Alstom-Konzernbetriebsrat fordert nach geplantem Verkauf Zusage zu Jobsicherung
Mannheim (kh). Nach dem geplanten Teilverkauf an General Electric (GE) und dem Einstieg Frankreichs beim Industriekonzern Alstom fordern der Konzernbetriebsrat der Alstom Deutschland AG und die IG Metall einen Schutzschirm der Bundesregierung für die Standorte und die Beschäftigten in Deutschland.
Es dürfe nicht nur für die französischen Mitarbeiter eine Garantie geben. In seinem Angebot hatte GE zugesagt, die Jobs in Frankreich zu sichern und weitere 1000 dort schaffen zu wollen. Der Konzernbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern die Gleichbehandlung der Mitarbeiter an allen Standorten. Die Mitarbeiter sowohl von GE als auch von Alstom in den anderen europäischen Unternehmensteilen dürften nicht zu Verlierern dieses milliardenschweren Wirtschaftsdeals werden, heißt es in dem Schreiben von IG Metall und Konzernbetriebsrat.
Wie berichtet, hatte Alstom bereits vor den Kaufverhandlungen mit GE und Siemens alle Vereinbarungen zu Standorten und Beschäftigungssicherung in Deutschland gekündigt. Besorgt sind IG Metall und der Konzernbetriebsrat zudem, dass der Konzern aufgespalten werden und letztlich nur noch der Transportbereich bei Alstom verbleiben soll. Die Arbeitnehmervertreter fordern zudem, die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen zu stoppen und sie neu zu bewerten. Der Konzern müsse strategisch vernünftig ausgerichtet werden. Dabei müssten neue und innovative Produkte sowie Produktionen miteinbezogen werden. Die Bereiche erneuerbare Energien und alternative Antriebstechnik müssten im Unternehmen künftig eine weit stärkere Rolle spielen als bisher. Die Bereiche sollten vor allem in Deutschland angesiedelt werden. Die Finanzkraft, die Alstom durch den Verkauf gewinne, solle der Konzern in ein Investitionsprogramm zum Aus- und Umbau auch der deutschen Fertigungsstätten fließen lassen.