Europäischer Aktionstag bei General Electric: Die Beschäftigten von GE setzen sich gegen kurzsichtige Strategien zur Wehr
(Datum: 24. April 2018)
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren sieht sich die Unternehmensleitung von GE mit einer transnationalen Mobilisierung der europäischen Gewerkschaften konfrontiert. Aus Anlass der Hauptversammlung der GE-Aktionäre, die morgen (25. April 2018) stattfindet, sagen die Beschäftigten in ganz Europa „ES REICHT" zu einer Strategie, die tausende Arbeitsplätze und die industriellen Kapazitäten von GE gefährdet. Europaweit werden sich GE-Mitarbeiter an einem europäischen Aktionstag beteiligen, um ihre entschiedene Ablehnung des geplanten Abbaus von 5.500 Stellen auszudrücken. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Bereitschaft der GE-Beschäftigten und Gewerkschaften, die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und Industriestandorte in Europa zu sichern.
Dem Aufruf ihrer Gewerkschaften folgend werden die GE-Mitarbeiter in Österreich, Belgien, Kroatien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien in den nächsten Tagen aktiv, um dem GE-Management zu demonstrieren, dass sie GENUG haben von den kurzsichtigen und vor allem finanziell getriebene Entscheidungen, die die Zukunft des Unternehmens sowie die Existenzgrundlagen der Beschäftigten gefährden.
Trotz der Tatsache, dass GE ein höchst profitabler multinationaler Konzern ist, dessen Energiegeschäft 2017 einen Gewinn von 3,7 Milliarden Dollar erwirtschaftete, hat GE beschlossen, seine industrielle Präsenz bis 2020 um 30% zu reduzieren, strategische Standorte zu schließen und weitere 5.500 Arbeitsplätze in Europa zu streichen.
Diese Entscheidung des GE-Managements stellt die gesamte Strategie des Unternehmens in Frage. Mit dem Anspruch angetreten ein „innovationsgetriebenes" und „nachhaltiges Unternehmen" zu sein, plant GE jetzt, F&E-Zentren zu schließen und Investitionen zu streichen, Werke zu schließen und massiv Stellen abzubauen. All das wird zu einem Verlust von strategischem Know-how führen.
Unter Federführung ihres europäischen Gewerkschaftsverbandes industriAll Europe fordern die Beschäftigten von GE, dass GE:
- den Restrukturierungsplan aussetzt und den Arbeitsplatzabbau sowie die Standortschließungen stoppt;
- eine alternative langfristige und auf Wachstum ausgerichtete Strategie auf der Grundlage von hohen Investitionen, bahnbrechender Innovation, Schaffung von Arbeitsplätzen und hochwertigen Arbeitsplätzen verabschiedet;
- vollständige Transparenz schafft und regelmäßige Information über die GE-Strategie zur Verfügung stellt und zwar durch einen engen Dialog zwischen Arbeitnehmervertretern, um so den Übergang bei GE sozial verantwortlich zu antizipieren und zu bewältigen;
- sich verpflichtet, die GE-Fertigungskapazitäten in Europa zu erhalten, um die EU-Energiepolitik zu unterstützen.
„Mit über 125 Jahren Tätigkeit in Europa, der hohen Expertise und dem technischen Know-how der GE-Beschäftigten ist GE zu einem wichtigen Akteur der europäischen Energieproduktion geworden", betonte Luc Triangle, Generalsekretär von industriAll Europe. „GE hat somit auch eine enorme Verantwortung, durch die Sicherung und Weiterentwicklung einer starken industriellen Basis in Europa einen Beitrag zur EU-Energiepolitik und zur Energieunabhängigkeit zu leisten. Es ist sehr enttäuschend, dass GE bereit ist, alles aufzugeben, was der Konzern und die Beschäftigten erreicht haben, einzig und allein um kurzfristig Barmittel und Unternehmenswert zu generieren. Die Unternehmensleitung von GE muss sich der prekären Situation bewusst werden, in der sich die Beschäftigten durch eine solche kurzsichtige Strategie befinden. Genug ist GENUG."
Folgt der Aktion in den sozialen Medien - #2018ActionDay_GE
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